"In einem Jahr, in dem man sich manchmal wie ein Kleiderständer ohne Haken vorkam, an dem einzelne Augenblicke vorbei auf den Boden fallen und dort zu einem chaotischen Haufen werden, gab es ein Hotel.
Man saß dort fest, ohne eingecheckt zu haben, umgeben von einem seltsamen Dunst. Man wartete, aber auf was und mit welcher Geduld. Man vegetierte aktionistisch vor sich hin. Und ab und zu fragte man sich, ob es im Angesicht all der einen umgebenden Tatsachen noch angemessen war, auf den fünfeinhalb Minuten für das Frühstücksei zu bestehen. Dieses Jahr war jetzt."

Das „Hotel zur Dunstigen Aussicht“ ist 2020 auf Instagram entstanden. Zwölf Künstler*innen aus den Bereichen Theater, Tanz, Musik und Fotografie rund um die Regisseurin Selina Girschweiler bespielten den Instagram Account eines fiktiven Hotels, in dem sich einige skurrile Figuren tummeln, die alle gegen Einsamkeit, Lethargie und eine allgemeine Perspektivlosigkeit ankämpfen. Ziel des Projektes war, das Zeitgefühl des Corona-Lockdowns einzufangen und in einen künstlerischen Austausch zu kommen.

Zwei Jahre später sind die Künstler*innen live in Düsseldorf zusammengekommen und haben aus dem Material des Accounts ein Format eine theatrale Installation - ein Format zwischen Installation und Performance - entwickelt.
 

Mit Beiträgen von:
Nathan Ishar
Franziska Roth
Jan Kollenbach
Jessica Trocha
Wynonna Nixel
Sarah Palarzcyk
Fee Zweipfennig
Julia Berger
Leon Rüttinger
Amelie von Godin

Idee, Konzept und Texte: Selina Girschweiler
Szenografie: Nathalie Himpel

Fotos © pramudiya (Nathan Ishar)

Gefördert durch das MKW NRW, Kulturamt Düsseldorf und dem Fonds Darstellende Künste